Methoden der domänenspezifischen Modellierung und damit verbundenes Model-based Systems Engineering (MBSE) machen die Entwicklung sicherheitskritischer Systeme einfacher, sind aber heute nicht qualifizierbar.
Um dies zu ändern, wird im TALIA Projekt am Institut für Luftfahrtsysteme (www.ils.uni-stuttgart.de/forschung/projekte/talia/) am zertifizierbaren Framework DOMAINES (Domain-specific modeling for Aircraft and other Environments) für domänenspezifische Modellierung geforscht. Doktorandin Vanessa Tietz und Team ist nun gelungen das Open Avionics Architecture Model (OAAM, www.oaam.de ) als komplexe domänenspezifische Sprache in eine sicherheitskritische Implementierung einer Modelldatenbank zu laden. Diese Modelldatenbank basiert auf einer vereinfachten Meta-Modellierungssprache. Sie ist mit der Programmiersprache Ada (teilweise auch formal mit SPARK) implementiert. Ada wurde speziell für den Einsatz im sicherheitskritischen Umfeld entwickelt und bietet Funktionalitäten, um Fehler zu vermeiden und die Qualifizierung zu vereinfachen. Die Implementierung der Modelldatenbank gestaltete sich dementsprechend anspruchsvoll, so wurde zum Beispiel komplett auf Objektorientierung, Pointer und dynamische Listen verzichtet. Auf Basis des OAAM-Modells können nun User-Modell geladen und potenziell mit DOMAINES als Teil qualifizierten Tools oder fliegender Software eingesetzt werden. Ziel ist es mit DOMAINES ein vollständiges domänenspezifisches Framework für sicherheitskritische Software mit Modeltransformation, Visualisierung und Qualifizierungsartefakten zu ermöglichen.