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In den letzten Jahrzehnten sind die Entwicklungskosten für komplexe Avionik-Plattformen stetig gestiegen. Stand der Technik ist die Integrierte Modulare Avionik, mit der Rechenressourcen geteilt werden können, allerdings zu Kosten eines hohen statischen Konfigurationsaufwandes. Moderne Ansätze aus der IT-Branche bieten hier vielversprechende Optimierungsmöglichkeiten. Das ILS hat mit dem TALIA-Projekt den Einsatz von Model-Based-Systems-Engineering in der Avionik Entwicklung vorangetrieben und dabei gezeigt, dass grafische Konfigurationen ohne Inkompatibilität zur bestehenden Tool-Welt nicht nur machbar sondern auch vorteilhaft sind.
Mit dem Projekt PAFA-ONE geht das ILS einen Schritt weiter: Statische Konfigurationstabellen sind Vergangenheit. Die Plattform identifiziert kompatible Module und Peripheriegeräte automatisch und instanziiert passende Anwendungen dynamisch. Zusätzlich sind in Echtzeit Sicherheitsanalysen und die Generierung ihrer Artefakte möglich. Im Rahmen von TALIA und INTELWI wurden Konzepte zur Peripherieerkennung auf Basis elektrischer Kennlinien sowie unter Nutzung von TEDS Chips gezeigt - beide Konzepte erlauben es nun, standardisierte Peripherie in selbst-erkennenden Plattformen nutzen zu können. -
All diese innovativen Ansätze nutzen das Open Avionics Architecture Model - ein freies Meta-Modell für Avioniksysteme, das für modellbasierte Methoden zur Laufzeit und für die Entwicklung eingesetzt werden soll. Für beide Einsatzzwecke wurden im Rahmen von TALIA eine qualifizierbare Laufzeitumgebung und eine automatische Toolqualifizierungsmethode entwickelt.
DaKliF baut auf den Errungenschaften der Projekte PAFA-ONE, TALIA, und INTELWI auf und optimiert das Plug&Fly-Konzept für CS-25 Avionikplattformen, insbesondere für IMA-Plattformen. Unsere Hauptbeiträge umfassen ein Protokoll zur Selbstbeschreibung von Avionik-Modulen und Peripherie, fortschrittliche Virtualisierungsmethoden sowie automatische Konfiguration und Erkennung. Diese Innovationen zielen darauf ab, die ARINC 653 API zu erweitern.
Als Ergebnis soll die neue Avionikplattform Systemressourcen optimaler und an die Betriebsdingungen angepasst ausnutzen können, bei gleichzeitig deutlich reduzierten Kosten während der Softwareentwicklung.